Einbindung der Bewohner

fröhliche Bewohner

Die Sanierung einer bestehenden Siedlung bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Lebensgewohnheiten und den Alltagsablauf der Bewohner. Um eine größere Sanierung umzusetzen, ist die formale Zustimmung der Mieter fast immer erforderlich. Bei Eigentumsobjekten ist es noch schwieriger, da es hier nach der gültigen Rechtslage für viele Entscheidungen eine 100% Zustimmung der Wohnungseigentümer bedarf, das heißt dass auch ein einziger unwilliger Eigentümer eine notwendige Sanierung zu Fall bringen kann oder zumindest erheblich verzögern, was mit großem Aufwand verbunden ist. Auch dort, wo der Sanierungsbedarf generell außer Streit steht, gibt es eine Vielzahl an Einzelentscheidungen, die für das unmittelbare Lebensumfeld der Bewohner von großer Relevanz sind. Um hier die Zustimmung und Akzeptanz aller Bewohner zu erhalten, sind ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, Einfühlungsvermögen und vor allem ein beträchtlicher Zeitaufwand nötig. Bewohnerversammlungen sind wichtig, um eine generelle Information zu übermitteln, eignen sich aber nicht als Forum, um persönliche Ängste und Befürchtungen auszudiskutieren. Hierzu sind viele Einzelgespräche notwendig, die zwar in der Vorbereitung Zeit und persönlichen Einsatz der Verantwortlichen abverlangen, in weiterer Folge aber straffere und optimierte Arbeitsprozesse durch ein Minimieren von Interventionen bringen.

Zum Thema Einbeziehung der Bewohner hat es in letzter Zeit einige Arbeiten geben:
- Leitfaden „Erfolgreich Sanieren mit Bewohnereinbindung“ vom Ökologieinstitut (Haus der Zukunft und Land Salzburg) ( http://www.ecology.at/news_text.php?back=%2Fnews.php&aussendungID=46)
- Moderierte Entscheidungsverfahren für eine nachhaltige Sanierung im Wohnungseigentum von der Österreichischen Energie Agentur (Haus der Zukunft) (http://www.energyagency.at/(de)/projekte/parti_san.htm)
- "Lebensraum im Umbau - Ergebnisse und Analysen der BewohnerInnenbefragung zur abgeschlossenen Sanierung der Siedlung Neue Heimat in Bischofshofen“ von Mag. Rosemarie Fuchshofer (http://www.salzburg.gv.at/pdf-endbericht_schwarzach.pdf)
- Wohnbauforschungsprojekt „Gesamtheitliche Sanierung zusammenhängender Siedlungsstrukturen“ vom SIR (http://www.salzburg.gv.at/pdf-innov_wb_ges_sanierung)

Einige Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Gesamtheitliche Sanierung“
•  Die Einbeziehung der Bewohner ist wichtig - sie kennen die Siedlung am besten
•  Schlüssel zum Erfolg hierbei sind soziale Kompetenz und respektvoller Umgang aller lokalen Akteure
•  Zeit nehmen für Einzelgespräche – Hausversammlungen eignen sich nicht für das Äußern und Ausräumen von Befürchtungen und Ängsten
•  Konstante, erreichbare, verlässliche Ansprechpartner
•  Die Entscheidungen werden durch die Fachleute getroffen – laufende und gute Information an die Bewohner
•  Rücksicht auf die Bewohner während der Bauzeit

Ausnahmezustand - bewohnte Baustelle

bewohnte Baustelle
Für die Bewohner bedeutet das: Staub, Lärm, Gerüste, Behelfstiegen, fremde Leute …

Für die Professionisten bedeutet das: ständig gefahrlose Zugänge sichern, Kinder auf der Baustelle, für Arbeiten in den Wohnungen muss die Zugänglichkeit gesichert sein, die Notversorgung muss immer sichergestellt werden …

Gegenseitiger Respekt und Verständnis sowie zeitgerechte Information vor lärm- und staubintensiven Arbeiten sowie über Strom- oder Wasserabschaltungen sind unbedingt notwendig!

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Gefördert von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Europäischen Regionalfonds im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIA Gefördert von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Europäischen Regionalfonds im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIA